Neujahrsempfang 2024

Der Neujahrsempfang des Stadtverbandes Braunfels, langjährige Tradition, war wie immer ein politisches Highlight in der Stadt. Wie verbrachten mit ca. 80 Gästen einen abwechslungsreichen Tag im Kurparktreff.

Helga Rinn-Böttcher, Sprecherin des Vorstands des Stadtverbandes, begrüßte eine illustre Schar von Teilnehmer*innen. Darunter waren der Stadtverordnetenvorsteher Michael Hollatz, Gäste von SPD, Bürger für Braunfels (FW und FDP) und Grünen aus Stadt und Kreis sowie der gemeinsame Bürgermeister-Kandidat von SPD, Bürger für Braunfels und B90/Die Grünen, Felix Friedrich.

Nach Grußworten von Gerd Mathes (SPD) und Dorothea Gillert-Marien (Sprecherin des Kreisverbandes der Grünen LDK) berichtete Brigitte von Zydowitz über die Arbeit der Fraktion im Stadtparlament. Sie betonte dabei die gute und konstruktive wie vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Fraktionen von SPD und Bürgern für Braunfels. Besonders hob sie die Arbeit zur Konsolidierung des Haushalts und der Beschlüsse zur Umsetzung der Energiewende in Braunfels hervor.

Daran knüpften Martin Lüpkes und Joachim Bernecke an, die die Unterstützung des geplanten Windparks in Tiefenbach erläuterten und dabei darauf verwiesen, dass mit dem Bau für die Grünen zwingend kompensatorischer Waldschutz verbunden sein müsse. Bernecke regte dabei an, dass etwa ein Drittel der Tiefenbacher Waldfläche aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen werden müsse. Besonders den Tiefenbacher Bürgern verschaffe dies eine Entlastung.

Schließlich stellte sich der Bürgermeisterkandidat und Special Guest Felix Friedrich vor. Friedrich, gebürtiger Braunfelser und parteilos, erhielt viel Beifall für seine Rede, in der er einen Einblick in seinen Werdegang gab und seine Ziele für die Entwicklung der Stadt präzisierte. Seine Kandidatur, das wurde schnell deutlich, ist auch für die Grünen ein politischer Lichtblick für die Stadt: Friedrich ist bestens vernetzt und einer, der engagiert zu Werke geht und anpackt.

Für anspruchsvolle Musik sorgten Sänger und Gitarrist Christian Andrä und Saxophonistin Elke Lange-Helfrich, die viel Beifall erhielten. Natürlich gaben wie jedes Jahr die Braunfelser Originale „Kall und Mine“, gespielt von Maria Schelberg, Brigitte v. Zydowitz und Martin Lüpkes, einen Einblick auf ihre spezielle Sicht auf die Braunfelser Politik, ergänzt um ihre Erfahrungen mit der Welt der Fakenews durch Social Media.

Mit einem grünen Buffet und vielen Gesprächen endete der Neujahrsempfang, der mit einer unangemeldeten Bauerndemonstration allerdings einen untypischen Beginn hatte: Etwa ab 10 Uhr erschienen einige Traktoren rund um die Einfahrt zum Kurparktreff und blockierten sie. Die demonstrierenden Bauern teilten mit, man wolle bloß der Einladung zum öffentlichen Neujahrsempfang der Grünen folgen. Man haben keine Demonstration angemeldet. Nach dem Eintreffen der Polizei wurde die Einfahrt zum Kurparktreff wieder frei gemacht. Wir luden die Bauern zum Empfang ein, außerdem diskutierten u. a. einige Grüne mit den Demonstranten, die dann jedoch vor Ort blieben, obwohl sie die Einladung zum Empfang nicht annahmen. Mit etwa 15 Minuten Verspätung begann dann unser Empfang. Draußen waren gegen Mittag die Hupen der Traktoren zu hören, wir wurden aber nicht weiter gestört. Fraglich ist, warum die Bauern einen Stadtverband zum Ziel Ihrer Demonstration machten, obwohl es um reine Bundespolitik ging. Unser Eindruck: Es ging ihnen um Grünen-Bashing …

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Fotos: Gert Honig. Von ihm gibt es auch Fotostrecken auf oberlahn.de zum Empfang und dem Bauernprotest. 

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