Corona

Realitätsfremd und asozial – zum Protest gegen die Corona-Politik

Leserbrief von Maria Schelberg, WNZ v. 29. Januar 2022

Auch ich bin ein Mensch der ganzheitlich denkt, den Produkten der Pharmaindustrie eher ablehnend gegenübersteht, Heilerfolge durch Homöopathie am eigenen Leib und in der Familie erleben durfte. Aber ich kann doch nicht das Recht auf Unversehrtheit beschreien und dafür eben dieses gleiche Recht meiner Mitmenschen ignorieren, indem ich mich nicht impfen lasse. Ich kann doch nicht Frieden und Freiheit brüllen und dabei auf die Einladung von Nazis reinfallen und gemeinsam mit ihnen auftreten. Ich kann doch nicht Putin-Medien und Verrückten mehr Glauben schenken, als seriösen Wissenschaftlern. Ich kann doch nicht das Leid von Millionen Holocaust-Opfern verhöhnen, indem ich mein Schicksal mit ihrem vergleiche. Wer sich in einer Diktatur wähnt, nur weil demokratische Regeln und Gesetze befolgt werden sollen, verhält sich realitätsfremd und asozial.

Zur Entstehung der Corona-Pandemie

Joachim Bernecke, 14. Januar 2021

Es hilft in der Coronasituation weltweit kein Leugnen und kein Zetern. Und es hilft auch nicht, dieses unsere Alltage verändernde und beherrschende Virus zum unbegreiflichen Feind zu stilisieren. 

„Die Viren sind Urbausteine des Lebens. Träger des Erbgutes aller Organismus. Dass Viren etwas durchgreifend Krankmachendes entwickeln, ist jedoch eher der Sonderfall. Die Erforschung der Gesamtheit der Mikroorganismen entwickelt sich aktuell rasant. Viren regeln die Populationsdynamik in allen ökologischen Systemen. Und: 99 % aller Viren führen einen höchst sesshaften Lebensstil und machen nicht krank. Die Pathologie beginnt mit dem Wirtswechsel, wenn plötzlich eine neue Umgebung herrscht, etwa Tiere gezwungen sind durch Zerstörung ihres Lebensraumes, die Umgebung zu wechseln.“ 
(Auszug aus einem Gespräch des Heidenheimer Arztes und Autors Thomas Hardtmuth mit Gerald Häfner, MdB und Mitglied des Europ. Parlaments für die Grünen)

Der Zusammenhang zwischen den von Wildtieren auf Menschen überspringenden Virenstämmen und globaler Umweltzerstörung, ungeheurem Raumverlust und dem damit einhergehenden fundamentalen Rückgang der Artenvielfalt ist ganz deutlich. Das Insektensterben auch bei uns ist unübersehbar. Es muss gelingen, die funktionale Eigenständigkeit der Ökosysteme zu retten, zu stabilisieren und nach Möglichkeit wieder herzustellen, wo schon Einbrüche bestehen. 

So sind denn Seuchen auch keine böse Laune der Natur, sondern sie entstehen dort, wo wir als Menschen etwa mit aller Gewalt und ohne jede Vernunft die Balance der mikrobiellen Populationen in gewachsenen Ökosystemen zerstören – und das tun wir überall. Auch wir hier – nicht nur die Menschen weit weg, die die Regenwälder vernichten. Als Ausrede tauglich – immer sind andere schuld, und wir machen einfach so weiter. 

Wir machen weiter so hier in Braunfels wie im ganzen Lahn-Dill-Kreis und im ganzen Land. Wir vernichten ungebremst unsere Ökosysteme durch die Waldzerstörung mit unserer ganz „normalen“ Forstwirtschaft und durch die landwirtschaftliche Verwüstung des Grünlandes – Felder und Wiesen – durch Monokulturen, chemische Gifte und Übergüllung jeden Fleckens freier Erde. 

Diese zerstörerische Überfremdung gegenüber der Natur MUSS überwunden werden – ansonsten fahren wir fort mit der galoppierenden Verweigerung der Zukunft durch uns alle … und zwar gegen die Wand.